Leben auf Kosten anderer? – Die Wahrheit über die Externalisierungsgesellschaft
- Niclas Christ
- 4. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Wir leben in einer Welt voller Widersprüche. Während in Deutschland Bio-Gemüse, Lieferkomfort und Rund-um-die-Uhr-Pflege selbstverständlich erscheinen, bleiben die Bedingungen, unter denen diese Dienstleistungen und Produkte entstehen, oft unsichtbar. Willkommen in der Externalisierungsgesellschaft.
Was bedeutet „Externalisierung“ überhaupt?
Externalisierung heißt: Auslagern. Und zwar nicht nur von Arbeit, sondern von Kosten, Risiken und Lasten. In einer Externalisierungsgesellschaft profitieren manche – vor allem im globalen Norden – vom Wohlstand, weil andere – meist im globalen Süden oder in marginalisierten Gruppen – die Rechnung zahlen.
Das betrifft alles:
Unsere Ernährung (Saisonarbeit aus Osteuropa)
Unsere Pflege (24-Stunden-Kräfte aus Osteuropa)
Unsere Produkte (Kleidung, Smartphones, Kakao – oft unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt)
Sogar unseren Müll (der häufig in ärmeren Ländern entsorgt wird)
Die unsichtbaren Held*innen unserer Alltagswelt
Ein Beispiel: Reinigungskraft an einer Universität in Deutschland, arbeitet jeden Tag unter miesesten Bedingungen. Sie bekommt einen Revierlohn – also nicht für ihre Zeit, sondern für ein Gebäude. Die Folge: Sie muss Überstunden machen, oft mit Hilfe ihrer Familie – unbezahlt. Ihre Arbeit sieht man nur, wenn sie nicht gemacht wird. Das System funktioniert, weil sie funktioniert – still, ausgebeutet und weitgehend unsichtbar.
Rassismus und Kapitalismus: Ein eingespieltes Team
Rassismus spielt dabei eine zentrale Rolle. Er ist nicht nur Vorurteil, sondern Herrschaftsideologie: Er teilt Menschen ein in „wertvoll“ und „minderwertig“. So wird die Ausbeutung von Menschen „anderswo“ oder „am Rand der Gesellschaft“ nicht nur möglich, sondern scheinbar normal. Wer billig schuften muss, dem wird gesellschaftlich oft weniger Wert zugesprochen – das ist kein Zufall, sondern System.
Warum das alle etwas angeht
Oft heißt es: „Ich kann ja nichts dafür.“ Oder: „Ich kaufe eh nur fair.“ Beides greift zu kurz. Denn das Problem ist nicht allein individuelles Verhalten, sondern die strukturelle Logik unserer Gesellschaft: Wer nicht bereit oder in der Lage ist, diese Logik zu durchbrechen, profitiert zwangsläufig vom Leid anderer.
Was tun?
Bildung ist ein Anfang – aber kein Ende. Bündnisse mit migrantischen Kämpfen, Streikbewegungen und antirassistischen Initiativen sind essenziell. Politische Kämpfe um bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Handelsbeziehungen und globale Solidarität sind der Schlüssel.
Denn am Ende geht es um die Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? In einer, in der Wohlstand auf der Ausbeutung anderer basiert? Oder in einer, die Gerechtigkeit nicht nur fordert, sondern auch organisiert?
Fazit:
Die Externalisierungsgesellschaft zeigt, dass unser Wohlstand einen Preis hat – nur zahlen ihn oft andere. Wer es mit Gerechtigkeit ernst meint, muss sich mit diesen Verhältnissen anlegen. Nicht nur konsumkritisch, sondern systemkritisch. Denn eines ist klar: Eine bessere Welt ist möglich – aber nicht umsonst.
*dieser Beitag ist mit Unterstützung von KI verfasst